Neue Wege der Kriminalität - Chancenkonferenz informiert Haupt- und Ehrenamtliche über Cyber-Straftaten

Mehr als 100 haupt- und ehrenamtliche Kräfte des Netzwerks Chancengerechtigkeit fanden sich vergangene Woche auf der Burg Vischering in Lüdinghausen zur Chancenkonferenz 2.0 ein. Sie erhielten wichtige Hinweise, wie man mit sexualisierter Gewalt in digitalen Medien umgehen und diese zuvor erkennen kann; und am Nachmittag hatten sie in einem von vier Workshops Gelegenheit, sich noch intensiver mit diesem Thema auseinander zu setzen.

Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr im Veranstaltungsraum (Bildquelle: Kreis Coesfeld)
Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr im Veranstaltungsraum (Bildquelle: Kreis Coesfeld)
Über 100 Netzwerk-Mitglieder tagten auf der Burg (Bildquelle: Kreis Coesfeld).
Über 100 Netzwerk-Mitglieder tagten auf der Burg (Bildquelle: Kreis Coesfeld).

Das Internet ist zum größten Tatort der Welt geworden, stellte Andreas Nitz von der Kreispolizeibehörde Coesfeld heraus, der gemeinsam mit seiner Kollegin Kathrin Hagedorn in einem Impulsvortrag über Cyberkriminalität und insbesondere sexualisierte Gewalt aufklärte. Der Schutz von Kindern und Jugendlichen wurde in den letzten Jahren durch die Gesetzgebung deutlich aufgewertet – und die Vergehen rund um sexualisierten Missbrauch stellen mittlerweile strafbare Verbrechen dar. Leider sind die Fallzahlen, nicht zuletzt durch die längere Verweildauer von Kindern und Jugendlichen im Netz während der Pandemie, allerdings drastisch angestiegen. Auch, wenn an diesem Tag ernste Themen beleuchtet werden, freuen wir uns, dass dies im persönlichen Austausch passieren kann und so viele Netzwerk-Mitglieder unserer Einladung gefolgt sind, zeigt sich Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr mit der großen Resonanz auf die Veranstaltung zufrieden; diese wurde gemeinsam durch das Jugendamt, das Kommunale Integrationszentrum, das Regionale Bildungsbüro und das Jobcenter des Kreises Coesfeld organisiert. Neben der Prävention von sexualisierter Gewalt, insbesondere in den digitalen Medien, standen der Umgang mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen mit Einwanderungsgeschichte, die Reaktion auf Scham und Beschämung, aber auch die Prävention vor prekärer Beschäftigung in der Workshop-Phase am Nachmittag auf dem Programm. Nach drei Jahren pandemiebedingter Pause gab es daneben reichlich Raum für das persönliche Gespräch. Es ist einfach schön, so viele bekannte Kolleginnen und Kollegen zu treffen und sich endlich einmal wieder in einer so tollen Atmosphäre auszutauschen, schildert Petra Nachbar von der Fachstelle Suchtprävention des Caritasverbandes Coesfeld ihre Eindrücke. Neben den Trägern der freien Wohlfahrtspflege waren pädagogische Fachkräfte aus Kindertageseinrichtungen, Schulen, Beratungsstellen, sowie Mitarbeitende aus Behörden und Ehrenamtliche auf Einladung der Koordinierungsstelle des Netzwerks Chancengerechtigkeit nach Lüdinghausen gekommen. Die Teilnehmenden und das Orgateam waren sich zum Ende der Veranstaltung darin einig, dass der fachliche Austausch zur Stärkung von Kindern, Jugendlichen und deren Familien weiterhin unerlässlich ist.