Dankesfest für Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe
Loiy Omar aus Jordanien weiß aus eigener Erfahrung sehr genau, wie problematisch es sein kann, in einem fremden Land neu anzukommen – umso dankbarer ist er für die Hilfe, die er vor einigen Jahren erhielt. Heute arbeitet der studierte IT-Experte in seinem Restaurant und engagiert sich gemeinsam mit seiner Ehefrau ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe.
Gern nahm er die Einladung an, die das Kommunale Integrationszentrum (KI), der Caritasverband im Kreis Coesfeld, das Deutsche Rote Kreuz und der Sozialdienst katholischer Frauen gemeinsam ausgesprochen hatten. Rund 30 aktive Flüchtlingshelferinnen und -helfer kamen nun zum Dankesfest auf die Burg Vischering in Lüdinghausen.
„Wir wollen auf diesem Weg unsere Dankbarkeit zeigen für die wertvolle Zeit, die von den Ehrenamtlichen in die Flüchtlingshilfe investiert wird, und ihnen auch weiterhin unsere Unterstützung bei ihrer wichtigen Arbeit zusagen“, betonte Carolin Nienhaus vom KI. Es folgten intensive Diskussionen über bisherige Erfolge, Herausforderungen und die künftige Ausrichtung der Flüchtlingsarbeit. Einig waren sich die Ehrenamtlichen darin, dass die angemessene materielle Unterstützung der Menschen mit Einwanderungsgeschichte zwingend notwendig ist, die Integration in die verschiedenen Lebensbereiche aber eine umfassende und langfristige Aufgabe für die gesamte Gesellschaft darstellt. Doch auch alltäglicher Rassismus war Thema: „Mich fragte ein dunkelhäutiger Mensch unlängst, ob es hier normal sei, dass der Sitzplatz neben ihm im Bus stets frei bleibt“, berichtete eine Flüchtlingshelferin. Teilnehmerin Faezeh Ghanbari bemängelte die schwierige Anerkennung von Berufs- oder Studienabschlüssen: „Viele Hochschulabsolvierende fangen hier auf einem Level an, der weit unterhalb ihrer im Herkunftsland erworbenen Fachkenntnisse liegt. Hier geht der Gesellschaft viel Fachwissen verloren.“ Als Fazit des ersten Treffens dieser Art wünschten sich die Ehrenamtlichen häufigere und regelmäßige kreisweite Zusammenkünfte. Der Austausch untereinander, die Unterstützung durch die hauptamtlichen Akteure und eine enge Zusammenarbeit der Integrations- und Migrationsdienste sollen dabei im Vordergrund stehen.